SANDRO MATTIOLI

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Mafiaparadies Deutschland

29. September 2016 von S M

Blätter für internationale Politik, 01.07.2016

Jüngst erzählte der Generalstaatsanwalt von Palermo, Roberto Scarpinato, in einem Vortrag von seinem ersten Arbeitstag in der Staatsanwaltschaft. Ein erfahrener Kollege habe ihn damals, im Jahr 1991, zu einer Stadtrundfahrt in seinem Wagen eingeladen, erinnerte sich Scarpinato. Er erwartete, die Sehenswürdigkeiten seiner neuen Wirkungsstätte Palermo vorgeführt zu bekommen. Doch der Kollege steuerte als erstes eine unauffällige Straße an, stoppte den Wagen und sagte: „Hier starb am 3. April 1982 der Carabinieri-General Carlo Alberto Dalla Chiesa, zusammen mit seiner Frau und seinem Leibwächter.“ Als nächstes hielten sie an der Stelle, wo der sizilianische Regionalpräsident ermordet worden war. Und sie fuhren weiter, von einer Straße zur anderen, von Mordschauplatz zu Mordschauplatz, von einem Tatort zum nächsten, einen ganzen Tag lang. Überall hatte die Mafia unschuldige Menschen hingerichtet: Richter, Staatsanwälte, Polizisten und Politiker, die sich den Verbrechern in den Weg gestellt hatten. In den folgenden Jahrzehnten kamen noch viele Orte hinzu, die man besuchen könnte. Viele hundert Tote hat die Mafia in Italien heute auf dem Gewissen.

In Deutschland gibt es glücklicherweise nicht so viele Tatorte wie in Sizilien und im übrigen Italien, und sie sind weniger bekannt. So begrüßenswert das ist, führt es doch auch in die Irre, und das in mehrfacher Hinsicht [Weiterlesen…]

Kategorie: Artikel, Italien, Mafia Stichworte: 'ndrangheta, beschlagnahme, Cosa Nostra, Einzug, Geldwäsche, Kriminalität, legale Wirtschaft, Mafia, Palermo, Schattenwirtschaft, Sizilien

Geht ihnen ans Geld!

14. November 2015 von S M

Was gestern Abend in Paris geschehen ist, ist furchtbar. Vor allem, weil es ein Angriff auf einen Lebensstil ist, dem nichts Böses innewohnt. Es ist nicht verwerflich, ein Fußballspiel anzuschauen, ein Konzert zu besuchen, ins Restaurant zu gehen. Wer diesen Lebensstil angreift, greift unser aller Leben an. Furchtbar ist dieser Angriff auch, weil weit über hundert Menschen ihr Leben lassen mussten. Einfach nur, weil sie lebten, wie man in unserem Kulturkreis lebt, wie man an den meisten Orten der Welt lebt, wie man heutzutage lebt. Und weil Verblendete die Botschaft des Islam ins Perverse verkehren

Noch während in Paris die Attentäter in ihrer Schande wüteten, wurden erste Stimmen laut, die eine Verbindung zwischen den von Vertretern des Islamischen Staates ausgeführten Morden und den nach Europa kommenden Flüchtlingen herstellten. Inzwischen setzt sich jedoch die Sicht durch, dass diese Menschen vor genau dieser Gruppe, die in Paris als Schlächter auftrat, fliehen. Und es ist auch offensichtlich, dass Isis-Attentäter, so sie nach Europa kommen wollen, keine Flüchtlingswelle brauchen, sondern oftmals auf der Heimreise von Syrien und Irak nur ihren deutschen/britischen/italienischen etc. Pass. Eine Struktur, die Krieg in mehreren Ländern führt, benötigt sicher keine Flüchtlingsbewegungen, um ihre Leute nach Europa zu schleusen, das können sie alleine.

Was sie aber braucht, ist Geld. Und hier gibt es sehr wohl Zusammenhänge mit der Flüchtlingsbewegung. [Weiterlesen…]

Kategorie: Blog Stichworte: Banden, Finanzwesen, Fonds, Isis, Kapital, Kapitalströme, Kontrolle, Prozessrisiko, Report, Sandro, Schattenwirtschaft, Schleuser, terror, Transparenz, Umsatzsteuerkarussell

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