Das Thema Organisierte Kriminalität, so ist mein Eindruck, ist in den Medien im Aufwind. Das freut mich, weil es lange genug ein Schattendasein fristete und wir heute die Auswirkungen dessen spüren, zum Beispiel dass Geldwäsche-Aktivitäten im Immobilienbereich die Preise und damit auch die Mieten hochtreiben. Es ist wichtig, dass darüber informiert wird. Besonders freut es mich, dass ich mich heute mit einem Team von Produzenten getroffen habe, die eine Serie zum Thema Organisierte Kriminalität konzipieren. Ich glaube, dass gut gemachte Unterhaltung (wie etwa die ZDF- und Arte-Serie Bad Banks) wichtige Informationen in einer interessanten Verpackung anbieten kann. Wenn ich dazu beitragen kann – wie etwa bei dem von Patrick Brunken geschriebenen Tatort „Kopper“ vom Anfang dieses Jahres – bin ich froh. Schauen wir mal, was aus diesem Treffen wird…
Der Reichtum der Sprache
Dieser Tage kommt ein neues Buch in den Buchhandel, das ich gemeinsam mit Francesco Bianco geschrieben habe, einem Linguisten und Freund von mir. Wir haben dafür 150 Redewendungen gesammelt, die im Italienischen oft benutzt werden, ihre Entstehung beleuchtet und dazu passende Informationen über Italien danebengestellt.
Am Anfang dachte ich, dass die Arbeit an diesem Buch etwas dröge werden könnte. Doch ich war bald vom Gegenteil überzeugt, und wie. Schon bei der Vorbereitung der Auflistung von Redewendungen merkten Francesco und ich, wie viel von einer Kultur und Gesellschaft in der Sprache steckt. Es klingt blöd, aber stellenweise arbeiteten wir uns fast in einen Rausch – und der lag nicht am hervorragenden tschechischen Bier, das wir dazu konsumierten. Sondern daran, dass es richtig Spaß machte, Italien über seine Redewendungen zu beschreiben. Scendere in campo (Die (politische) Bühne betreten) als eine Wendung, die Silvio Berlusconi dem Land vermacht hat; Ogni scarrafone è bello a mamma sua ( Jedem gefällt, was seines ist) – der Titel eines Liedes von Pino Daniele, der zu einem geflügelten Wort geworden ist; Non dire »gatto«, se non ce l’hai nel sacco! (Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben) von Giovanni Trappatoni, einem Fußballtrainer, der nicht nur in Deutschland unvergessliche Ausdrücke geschaffen hat. Wir stießen auf viele Vorzüge Italiens und lasen aus der Sprache auch Nachteile heraus, etwa die geringe Rolle, die Frauen spielen. Selbst eine Fixierung auf Sexuelles wurde deutlich: der Teil mit Redewendungen in diesem Bereich ist einer der größten des Buchs. Wir hoffen, das Lesen macht genauso viel Spaß wie das Schreiben. Und auch, dass manch versteckte humoristische Einlage nicht unbemerkt bleibt…