SANDRO MATTIOLI

Reporter, Autor und Referent

  • Mafia
  • Blog
  • Bücher
  • Lieblingstexte
  • Mittendrin
  • Kontakt / Impressum

In Gedenken an Roberto Mancini

5. Mai 2014 von S M

„Irgendjemand sagte, das sei Berufsrisiko, worauf ich antwortete, das Risiko eines Polizisten ist, in eine Schießerei zu geraten, aber nicht diese Art von Tumor“ – das sagte der Polizist Roberto Mancini vor wenigen Monaten im Interview mit mir. Obwohl seine Energie nur für rund dreißig Minuten Gespräch genügte, seine Ärzte ihm davon abrieten und er viel Ruhe brauchte, wollte er dieses Interview unbedingt geben. Jetzt ist er tot.

roberto mancini
Roberto Mancini starb heute Nacht an einer Krebserkrankung, die vom italienischen Staat erst nach einem langem Kampf als Berufskrankheit anerkannt worden war. Jahrelang hatte Mancini seit 1994 gegen die illegale Entsorgung von hochgiftigen und radioaktiven Abfällen in der Gegend um Neapel gekämpft und war dafür auch nach Deutschland gereist, zur Mine Teutschenthal, wo gefährliche Abfälle abgelagert wurden. Mit seinen Recherchen hat er sich gegen mächtige Feinde gestellt: den Clan der Casalesi und die Hintermänner in schwarzen Anzügen; ehrenwerte Unternehmer aus Norditalien, die bereitwillig hochgiftige Abfälle nach Süditalien weiterleiteten, obwohl sie wussten, wie gefährlich die Abfälle sind, wenn sie erst einmal im Boden lagen; Rechtsanwälte, die die Geschäfte organisierten und Kontakt zu lokalen, regionalen und nationalen Politikern hielten.

Dieses schmutzige Geflecht hat Mancini aufgedeckt, doch sein 300 Seiten starker Untersuchungsbericht landete für viele Jahre in der Schublade, weitere Ermittlungen wurden unterbunden. Erst vor sechs Jahren holten mutige Staatsanwälte Mancinis Ermittlungen wieder hervor und eröffneten mit Hilfe von Mancini ein Verfahren gegen einige der für die Massenvergiftung Verantwortlichen. Erste Urteile wurden gesprochen, das Verfahren ist jedoch noch nicht abgeschlossen.

Roberto Mancini wurde nur 53 Jahre alt und hinterlässt Frau und Kind.

Kategorie: Blog Stichworte: Abfall, ARD, Autor, Bayerischer Rundfunk, Beitrag, Camorra, Carmine, Casalesi, Caserta, Chianese, Cipriano, Clan, Deponie, Deutschland, Don, Export, Giftmüll, Kernkraftwerk, Kinder, Kontrovers, Mafia, Maurizio, Müll, Mütter, Neapel, Patriciello, radioaktiv, Report, Sandokan, Schiavone, Tod, tot, TV, vergraben

Journalismus

Ich arbeite für viele große deutsche, schweizerische und österreichische Medien: für Magazine schreibe ich Reportagen und bin Partner für Recherchen. Als Autor zeichne ich für TV-Beiträge verantwortlich, außerdem übernehme ich Auftragsrecherchen. Auch als Interview-Partner werde ich regelmäßig von deutschen Fernsehsendern und Radiostationen angefragt. Auch im Bereich von Fiction bin ich als Consultant für TV- und Plattformproduktionen aktiv.

Meine Vortragstätigkeit

Als Referent werde ich aufgrund meiner profunden Kenntnisse der italienischen Mafia regelmäßig gebucht – von deutsch-italienischen Vereinen bis hin zu Wirtschaftsverbänden, die ihre Mitglieder für die Gefahren durch die Organisierte Kriminalität sensibilisieren möchten. Ich biete meinen Kunden allgemeine Informationsvorträge, aber auch speziell auf sie zugeschnittene Präsentationen, unterstützt von Film- und Tonaufnahmen aus meinem persönlichen Archiv. Zudem biete ich Politik und Unternehmen Fachberatung an.

Schreiben Sie mir

Suchen Sie einen Mafia-Experten für einen Vortrag? Benötigen Sie Beratung zum Thema Organisierte Kriminalität und Unternehmen? Haben Sie spannende Informationen für mich? Benötigen Sie einen engagierten und sauber arbeitenden Autoren für eine Geschichte? Kontaktieren Sie mich bitte, ich freue mich auf Ihre Nachricht! Oben auf der Seite unter Kontakt/Impressum finden Sie alle dazu nötigen Angaben.

Copyright © 2023 · BLITZGEEK webdesign