Die Wut: Habe soeben beim Aufräumen meines Postfachs ein Artikelangebot gefunden, dass ich 2015 an eine große deutsche Tageszeitung geschickt hatte. Darin war die Rede von einem Haftbefehl gegen einen Mafioso, der in Deutschland nicht anerkannt worden ist; der besagte Mann, ein Drogenhändler, wurde festgenommen und nach 24 Stunden wieder entlassen. In solchen Momenten packt mich immer wieder die Wut, dass deutsche Medien Mafia-Recherchen meist nicht veröffentlichen. Wäre damals in der Folge einer Berichterstattung der Mann festgenommen worden, würde ein 23 Jahre junger Mann heute noch leben. Der Mann wurde das (unbeteiligte!) Opfer einer Einschüchterungsaktion zweier Kontakte des Kurzzeit-Festgenommenen mit einer Pistole. Was lernen wir daraus: Ohne öffentlichen Druck machen Sicherheitsbehörden ihre Arbeit nicht ordentlich, werden Gesetze nicht an die Bedürfnisse angepasst, erfahren die Bürger*innen nichts von Mafia-Umtrieben und kann die Organisierte Kriminalität weiter gedeihen. Und ja, das fordert unschuldige Opfer.