Unterstützung und Spenden dringend gesucht: Luigi Bonaventura, der engagierte ’ndrangheta-Kronzeuge, über den ich für das schweizer Magazin Reportagen geschrieben habe, wird in diesen Minuten abgeholt und ins Gefängnis gebracht. Acht Jahre lang hat Bonaventura die Staatsanwaltschaften in Italien mit seinem Wissen im Kampf gegen die Mafia unterstützt. Nachdem die italienische Regierung der Familie drei Jahre lang monatlich Geld überwiesen hatte, obwohl der Kronzeugen-Vertrag längst abgelaufen war, hat sie die Zahlungen nun plötzlich eingestellt. Das Ergebnis: Eine Familie, bestehend aus Luigi Bonaventuras Schwiegereltern, seiner Frau und seinen zwei Kindern, steht mittellos da, in einem Ort, wo sie niemanden kennt, ohne Verwandte, die ihnen helfen könnte, ohne Jobs, weil sie keine Papiere bekommen haben, auf gut deutsch: ohne Schutz. Und dass, obwohl alle außer Luigi nie kriminell waren und aus Nicht-Mafiafamilien kommen. Ich schäme mich für mein Vaterland, dass die Behörden so eine Situation zulassen, und bin traurig. Denn Luigi hätte wirklich eine andere Behandlung verdient, sein Kampf gegen die Mafia ist echt und geprägt von tiefer Reue. So schreckt Italien potenzielle Kronzeugen ab. Wer der Familie helfen möchte, kann auf ein Solidaritätskonto Geld überweisen: Kontoinhaber Giorgio Emmolo, Banca dell’Adriatico, Konto 1000156 – Iban IT37B0574877912100000000156 Codice BIC IBSPIT3P. Auch jede andere Form der Hilfe – eine günstige Wohnung oder ein Job, gerne im Ausland – ist willkommen.