Die Themen Mafia und Antimafia nehmen breiten Raum in meiner Arbeit ein: als investigativer Journalist recherchiere ich zu den Aktivitäten der Italienischen Organisierten Kriminalität in Deutschland und Europa und veröffentliche dazu im TV und in bedeutenden Magazinen. Auch für Interviews werde ich immer wieder angefragt. Als Referent halte ich Vorträge und nehme an Podiumsdiskussionen teil. Als Consultant trage ich zum Gelingen von Film- und Serienproduktionen bei. Als Aktivist bin ich für mafianeindanke aktiv, dem wichtigsten deutschen Verein zum Kampf gegen Mafia und Organisierte Kriminalität: Ich berate die Politik und betreibe mit meinen Kolleg*innen Advocacy. Uns ist es so gelungen, bedeutende Verbesserungen in der Bekämpfung von Mafia-Clans in Deutschland zu erreichen. Wir analysieren zudem die Entwicklung in diesem Feld, sensibilisieren und entwickeln best practices. Bei unseren Bemühungen greifen wir auch zu ungewöhnlichen Mitteln und haben etwa dazu beigetragen, dass ein Tatort sich mit dem Thema Mafia befasst.
Wer zur Mafia und ihren Aktivitäten in Deutschland recherchiert, muss unter anderem wegen der geltenden Rechtslage mit Misserfolgen leben: sie schützt de facto die Gangster. Ein besonders eklatantes Scheitern war die Recherche zum Kokainhandel in Kempten. Niemand wollte meine Ergebnisse drucken, wohl aus Angst vor den Konsequenzen. Immerhin ergaben meine Recherchen, dass Polizisten mit Rauschgift dealten.
Kronzeugen sind wichtig für den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität. Doch selbst in Italien, das die fortschrittlichsten Rechtsinstrumente für das Vorgehen gegen die Mafia hat, ist ihr Schutz lückenhaft, wie der ehemalige Boss des ’ndrangheta-Clans Vrenna Bonaventura Luigi Bonaventura und seine Familie am eigenen Leib erfahren mussten.
Deutschland ist für sehr viele kriminelle Organisationen eines der bevorzugten Länder für Geldwäsche. Einen besonders eklatanten Fall habe ich für den Stern aufgedeckt: die HSH Nordbank und damit eine ehemalige Landesbank hat mit dem südkalabrischen Arena-Clan kooperiert und einen Windpark für die Mafiosi finanziert. Erst ein Jahr nach meiner Veröffentlichung haben sich die hiesigen Sicherheitskräfte bequemt, wirklich aktiv zu werden.
Frauen wurden lange Zeit als unbedeutend für die Mafia-Organisationen betrachtet, sieht man einmal davon ab, dass sie den Nachwuchs auf die Welt bringen und im Sinne der Clans erziehen. Doch diese Sicht war falsch und hat den Kriminellen in die Hände gespielt.
Oft liest man, Mafiaclans seien wie eine Hydra: schneide man ihnen einen Kopf ab, wachse ein neuer nach. Dis musste auch der Richter Roberto Di Bella in seiner täglichen Arbeit feststellen. Allerdings bemerkte er auch, dass die Führunfskräfte der Clans immer jünger wurden. Also beschloss er, etwas zu tun.
Während meiner Recherche-Reisen habe ich mich oft gefragt, wie aussagekräftig der so genannte Mafiakuss ist. Hier eine Betrachtung dazu.
Ein Clan, der in Italien Journalisten sogar im Gerichtssaal bedroht, organisiert seinen globalen Kokainhandel auch von Deutschland aus. Dass es sich bei den Drogenhändlern um Mafiosi handelt, interessiert in Deutschland niemanden.
Ein weiteres interessantes Beispiel für das Wirken der ’ndrangheta in Deutschland ist der Verkauf der Nachrichtenagentur ddp. Er platzte nicht zuletzt wegen der Mitwirkung einiger auch deutscher Mafia-Verdächtiger.
Eine besonders bittere Recherche: Ein junger Mann in Hechingen könnte noch leben, wenn die deutschen Behörden einen Haftbefehl aus Italien gegen ein Mitglied eines Drogenhändlerrings anerkannt hätten.
Meine Recherchen sind oft sehr aufwändig. Wenn Sie mich in meiner Arbeit unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier, um zu meiner paypal-Seite zu gelangen. Vielen Dank!