Ich war jung, vielleicht vierzehn Jahre alt, und gebannt: „Die Reporter“ hieß die Serie, und ich war für diesen Beruf entflammt: Die Spannung, die er birgt! Das Aufdecken von Missständen! Den Mächtigen auf die Füße treten! Das faszinierte mich. Inzwischen weiß ich, dass die tägliche Arbeit in vielen Redaktionen anderer Natur ist. Als Freier Journalist bin ich meinem Traumberuf von damals jedoch ziemlich nahe. Ich arbeite heute als Reporter und Autor und halte als Referent Vorträge über die italienische Mafia. Bei meinen Recherchen bin ich gerne mittendrin, denn nur, wer dabei ist, wenn etwas passiert, kann auch etwas erzählen.
Ich bemühe mich um eine schöne Sprache, um Klarheit und Genauigkeit. Wenn diese Geschichten nicht nur unterhaltsam zu lesen sind, sondern auch noch gesellschaftliche Relevanz haben, ist das super. Muss aber nicht.
Aufrichtigkeit ist mir wichtig. Das heißt, dass ich mich als Journalist vor niemands Karren spannen lasse, aber auch, dass ich meinen Gesprächs- und Interviewpartnern gegenüber fair und ehrlich bin. Dazu gehört auch ein hundertprozentiger Quellenschutz. Und das heißt zum dritten, dass ich mir der Verantwortung bewusst bin, die man als Journalist dem Leser gegenüber hat. Ich lehne es demnach ab, Geschichten (Fakten, Zitate, Locationbeschreibungen…) zurechtzubiegen.
Ich möchte außerdem nicht aus zweiter oder dritter Hand berichten, sondern nur – soweit möglich – Fakten verwenden, die ich selbst recherchiert oder überprüft habe, und Eindrücke aus eigener Erfahrung.
Zu meinen Kunden gehören so unterschiedliche Magazine wie Beef, Crema, Das Magazin (CH), Der Spiegel, Dummy, Geo, Playboy, Reportagen und Stern, aber auch Tageszeitungen wie die Neue Zürcher Zeitung, die Stuttgarter Zeitung und die Süddeutsche Zeitung. Außerdem Arte, der Bayerische Rundfunk, Report München und Spiegel-TV.
Wie wurde ich Journalist?
Nach meinem Volontariat bei der Stuttgarter Zeitung entschloss ich mich, etwas Anderes, Neues zu probieren. Ich ging deshalb im Herbst 2008 nach Rom und habe dort bis Ende 2010 als freier Reporter, Korrespondent und Wissenschaftsjournalist gearbeitet. In dieser Zeit entstanden zwei Bücher. Zum einen der Fettnäpfchenführer Italien, ein nicht unbedingt bierernster Verhaltensratgeber für Nicht-Italiener und Nicht-ganz-Italiener. Außerdem habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Andrea Palladino die Recherche für ein weiteres Buch begonnen, das im Herbst 2011 im Münchner Herbig-Verlag erschien und den Titel „Die Müll-Mafia“ hat.
Nach meiner Mitarbeit am Aufbau der Kontext:Wochenzeitung in Stuttgart ging ich im Februar 2012 nach Berlin, um wieder frei zu arbeiten. Seitdem verfasse ich für verschiedene Medien Texte und Filmbeiträge mit einem Schwerpunkt auf Italien; mehrmals pro Jahr bin ich dafür in meinem Vaterland.
Im November 2015 erschien ein weiteres Buch aus meiner Feder, dieses Mal eine Koproduktion mit meinem guten Freund Francesco Bianco, der an der Universität Olomouc in Tschechien Linguistik lehrt: der Bessersprecher Italienisch.
Im Sommer 2017 stellte Arte und in die ARD-Reihe „Die Story“ meine Arbeit in einer Doku vor. Außerdem wirke ich als Berater für einen Tatort, der ebenfalls 2017 ausgestrahlt wird.
Mein Text „Die Deutschen erster und zweiter Klasse“ wurde von der Jury des Axel-Springer-Preises für junge Journalisten als „herausragende Leistung“ gewürdigt. Meine Reportage „Mafioso außer Dienst“ war für den Deutschen Reporterpreis in der Kategorie Beste Reportage nominiert.